Eigentlich war dieser Post für eine Serie geplant, die ich mit zwei Bloggerinnen gemeinsam machen wollte. Aber dann kamen uns sozusagen Hannah und Nadine mit ihrer COFFEE & BLOG Serie (die ihr euch unbedingt einmal ansehen solltet) zuvor und wir beschlossen, dass zwei ähnliche Serien nicht unbedingt nötig sind. Ich hatte diesen Blogpost jedoch schon vorbereitet und find es einfach schade, wenn er unveröffentlicht in den Tiefen meines Dashboards dahindümpeln würde. Und da ihr mich schon öfter nach Fototipps gefragt habt habe ich beschlossen, meine eigene kleine HOW TO TAKE BETTER BLOG PHOTOS Serie daraus zu machen. Mit einfachen Tipps und Tricks, die ihr leicht ausprobieren und umsetzen könnt.
Ich bin ja selbst bestimmt kein Profifotograf und alles was ich mache, habe ich mir durch ausprobieren, verwerfen und wieder neu probieren angeeignet. Trial und Error. Lasst uns ehrlich sein: Viel Trial und Error über die Jahre. 😉
Ich mag es nicht, wenn man für gute Fotos ewig an der Kamera herumschrauben muss. Und ebenso unsinnig finde ich es, eine teure DSLR zu besitzen und im Auto-Modus zu fotografieren. Das wäre ja, als würde man einen Porsche ständig im Rückwärtsgang fahren und das Potential niemals ausschöpfen. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich möchte euch Tipps geben, wie ihr schnell und einfach zu guten Fotos kommt. Starten werden wir heute sozusagen mit einer Standard-Einstellung für Outfit-Fotos, die immer klappt. Ich zeige euch, wie ihr den hübschen verschwommenen Hintergrund auf den Fotos hinbekommt.
BLENDENEINSTELLUNG AUF EURER DSLR KAMERA:
Zuerst müsst ihr dafür etwas über die Blendeneinstellung wissen. Die Blende ist eine Vorrichtung an eurer Kamera, mit deren Hilfe ihr regelt, wieviel Licht durch das Objektiv gelangen kann. Je kleiner die Blendenzahl eingestellt ist, desto größer ist die Blendenöffnung und desto mehr Licht fällt durch das Objektiv. Das klingt jetzt erstmal verwirrend, aber eigentlich musst ihr nur das Ergebnis kennen. Meine Outfit-Fotos fotografiere ich eigentlich immer im A-Modus. Das heißt, ihr regelt die Blende und die Zeit (A) stellt sich automatisch dazu passend ein. Das finde ich einfacher und man muss die Zeit nicht manuell ändern, was bei einer falschen Einstellung beispielsweise zu zu langen Belichtungszeiten führen kann und dann habt ihr verwackelte Bilder, wenn ihr euch bewegt – zum Beispiel eine andere Pose einnehmt.
Ihr dreht den Regler also wie oben am Bild gezeigt auf A. Und nun geht es an die Blendeneinstellung. Die Blendenzahl wird auf eurer Kamera am Display mit F und einer Zahl angegeben. Bei mir sieht das so aus:
Eine Blende von F36 bedeutet zum Beispiel, dass die Blendenöffnung sehr klein ist und wenig Licht durch das Objektiv fällt. Eine Blende von F3,2 wiederum heißt, dass die Blendenöffnung groß ist und mehr Licht durch das Objektiv dringt. Ihr seht also: Große Zahl, kleine Öffnung. Kleine Zahl, große Öffnung. Und genau dieser Umstand hat eine enorme Auswirkung auf unsere Fotos. Stellt man die Blendenzahl sehr klein ein, wird der Hintergrund verschwommen. Ist die Blendenzahl hoch, nimmt die Kamera mehr Details auf und der Hintergrund bleibt schärfer. Wie das dann aussieht, seht ihr an meinem Beispielfoto:
Links habe ich mit der größtmöglichen Blendenzahl (F32) meines Objektives fotografiert. Rechts mit der kleinstmöglichen Blendenzahl (F3,2). Ihr seht, dass der Hintergrund rechts viel verschwommener ist und mir gefällt dieser Effekt viel besser, weil es das Objekt im Vordergrund in den Fokus rückt. Sehr ähnlich verhält es sich dann mit Outfitbildern, wie dieses Beispiel zeigt:
Links wieder eine große Blendenzahl, rechts die kleine. Durch den unscharfen Hintergrund rechts wirkt das Foto weniger unruhig und das Outfit gelangt in den Vordergrund.
Ich achte übrigens immer darauf, dass ich meine Fotos schon so gut wie möglich knipse, was die Helligkeit betrifft. Dann erspare ich mir später das Nachbearbeiten. Wenn ihr merkt, dass eure Fotos zu dunkel oder zu hell werden, könnt ihr das ganz schnell mit der unten gezeigten Taste ändern. So könnt ihr das Foto im — Bereich dunkler und im + Bereich heller stellen. Das geht ganz schnell und ihr müsst dafür nicht in den manuellen Modus wechseln.
Je nachdem, ob ihr heller oder dunkler stellt, kann das selbe Foto dann so aussehen:
ZUSAMMENGEFASST BEDEUTET DAS ALSO FOLGENDES:
• Verschwommener Hintergrund: Kleinstmögliche Blendenzahl (z.B. F3,2) einstellen.
• Hintergrund mit vielen Details: Größere Blendenzahl wählen.
Eigentlich ganz einfach, oder? Hier noch ein paar Beispielfotos:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren und Knipsen. Natürlich funktioniert diese Einstellung nicht nur für Outfit-Fotos. Auch alles andere bekommt einen hübschen verschwommenen Hintergrund, wenn ihr euch an die Blendeneinstellung wie oben beschrieben haltet. Übrigens hinaus plane ich weitere Tipps und Tricks in dieser Form. Habt ihr Lust drauf? Und wenn ja, dürft ihr mir auch gerne Themenwünsche verraten. 😉
Weitere Posts zum Thema Fotografie:
Meine gesamte Fotoausrüstung.
Meine Kameratasche von Shootbags.
…
Vielen Dank für die Erläuterung und der Darstellung anhand der Fotos! Ich bin DSLR-Neuling und für solche Tipps extrem dankbar! 🙂
Sehr schöner Beitrag.
Finde Blicke hinter die Kulissen immer besonders spannend und interessant.
So auch wie die Bilder anderer Blogger entstehen.
xoxo Bibi
Schöne Serie! 🙂
Ich fotografiere eigentlich immer im manuellen Modus um auch alles selbst einstellen zu können. Möchte aber auch schnellstmöglich immer die besten Fotos erzielen. Allerdings fotografiere ich meist mit der höchsten Blendenzahl von ca. 7 – 8 😉 Für Blende 32 fehlt einfach das Licht… Wie hast Du das bei Deinen Beispielbildern gemacht oder wird das im A-Modus dann automatisch geregelt? Dreht der dann die ISO hoch?
Ich finde solche Beiträge wirklich spannend, da ich selbst sicherlich noch viel dazulernen kann. Ich selbst hab meine Einstellung im manuellen Modus und die funktionieren halt. Aber ist immer interessant was man noch verbessern kann.
Ich fotografiere auch oft im manuellen Modus, vor allem, wenn ich zum Beispiel Produkte fotografiere und Zeit habe. Bei Outfit-Fotos muss es hingegen manchmal schnell gehen, da ist mir halb-manuell lieber. Ich stelle dann im A-Modus zusätzlich noch die Helligkeit höher, wenn ich zuwenig Licht habe. Das geht schnell, individuell und lässt sich vor allem bei jeder Einstellung rasch ändern.
Super, dankeschön! Ich mach ja kaum Outfitfotos, aber echt gut zu wissen, dass es auch im A-Modus dann so unkompliziert funktioniert! Dann muss man wenigstens nicht auch noch ewig wegen der Helligkeit rumschrauben, wenn man eh keine Zeit hat…
Danke für die Erläuterungen und Beispiele! 🙂 Das ist wirklich sehr hilfreich.
Liebe Grüße, Bella
http://kessebolleblog.blogspot.de
Sehr hilfreicher Beitrag, danke. Davon wünsche ich mir definitiv mehr 🙂
Juhu ich freu mich schon auf die Serie! Das mit der kleinen Blende mach ich auch so.. aber das mit dem Helligkeits-Knopf wusst ich noch gar nicht!
Echt klasse mal ein paar Tipps zu bekommen die sich speziell auf Outfit-Fotos beziehen. Ich habe mich immer unglaublich schwer getan die ganze Materie zu verstehen, aber du hast das super vereinfacht!
Eine Frage jedoch noch: Knipst du die meisten deiner Outfit-Fotos selbst im Selbstauslöser?
Liebe Grüße, Charlotte
fashion-verlottert.de
Nein, das mache ich inzwischen nicht mehr. Alle Outfitfotos macht mein Freund. Aber eben genau mit diesen Einstellungen, die ich beschrieben habe. Früher habe ich ihm das immer eingestellt, inzwischen weiß er aber ziemlich gut was ich haben möchte und stellt es selbst so ein.
Super hilfreicher Beitrag! Bin gerade erst am Anfang was Blog und Fotografie betrifft und immer froh wenn ich so kurze aber dennoch aussagekräftige Beiträge finde 🙂
Das ist wirklich sehr cool!
Sehr gute Tipp und ich werde mich definitiv damit auseinandersetzten!
Danke dir! 🙂
Liebste Grüße
Lisa
http://lilaauskleinvenedig.blogspot.de/
Wirklich toller und hilfreicher Post. Danke für die tolle Erklärung. Ich habe auch eine Nikon und werde das ganze gleich mal austesten, wenn mein Cam aus der Reparatur kommt. Man fühlt sich echt schlecht, ohne 🙂
lg Selina
Super hilfreich!
Sollte ich morgen wie geplant ein Make Up shooten, werde ich diese Helligkeitstaste bei meiner Canon mal suchen *g* Ich bin ja eh immer auf der Suche nach Tips für bessere Fotos.
Du bist ein Schatz. Jetzt habe ich es sogar begriffen!
Lerne gern noch mehr.
Lieben Gruss aus Florida!
Hey. Ich habe deinen Blog gerade neu entdeckt & er gefällt mir sehr gut. Dein Eintrag hat mir gerade voll Lust gemacht auf meiner Kamera ein bisschen zu testen und auszuprobieren. Ausserdem gefallen mir deine Fotos total gut! Weiter so. 🙂 LG
Was eine kleine Einstellung für eine große Wirkung bei einer DSRL haben kann, Wahnsinn!
WOW dieser Post ist echt hilfreich für mich als Anfänger hihih 🙂 hab es echt begriffen! Möchte das sofort heute Abend ausprobieren! VIELEN DANK!!! Ist echt super gut geschrieben und erklärt!! Du hast einen tollen Blog 🙂
Liebe Grüsse
Läri
danke für die Tipps! Sehr hilfreich 🙂
Hallo,
mich würde interessieren, mit welchem Objektiv du die Fotos oben geknipst hast?
Funktioniert dieser Effekt auch mit einem 18-105mm Objektiv?
LG, Julia
Diese Fotos habe ich damals mit meinem Makroobjektiv (findest du hier: https://www.mymirrorworld.com/about-blog-graz/) geknipst.
Theoretisch geht’s auch mit einem 18-105, kommt aber immer drauf an wie lichtstark das Objektiv ist bzw. wie „klein“ du den Blendenwert einstellen kannst.
Je kleiner der Blendenwert (= größere Blende), desto unschärfer der Hintergrund.
Vielen Dank für deine schnelle Antwort!
Soweit ich das nun verstanden hab, wäre bei meinem genannten Objektiv der kleinstmögliche Blendenwert 3,5. Also wsl. wird es nicht so unscharf wie bei deinen Bildern werden oder sind 0,3 nicht so ein großer Unterschied?
Sry für die vielen Fragen, bin leider noch eine volle Anfängerin 🙂 Überlege mir nämlich, demnächst eine Nikon D5200 zu kaufen und bin mir absolut unsicher, welches Objektiv ich dazunehmen soll. Ich schwanke eben zwischen dem 18-105mm und einem 50mm Festbrennweite, wobei das Objektiv gleichermaßen für Reisen und Porträts geeignet sein sollte. Dabei glaube ich, dass das 18-105mm fast besser geeignet wäre, da es eher ein Allround Objektiv ist oder? Wäre trotal nett, wenn du mir dazu vielleicht noch deine Meinung sagen könntest! 🙂
Ich hab am Nachmittag dir hier schon mal geantwortet, anscheinend hat da aber was nicht funktioniert.
Erstmals vielen Dank für deine schnelle Antwort! Bei meinem genannten Objektiv wäre die kleinstmögliche Blendenzahl 3.5 – glaubst du, macht das einen großen Unterschied zu deinen 3.2 aus?
Ich bin leider noch totale Anfängerin was die Fotografie betrifft, möchte mir jetzt aber eine Nikon D5200 kaufen und mich damit mehr beschäftigen. Ich bin mir nur bzgl. Objektiv sehr unsicher und schwanke eben zwischen dem 18-105mm oder einem 50mm Festbrennweite, wobei ich denke, dass für meine Zwecke (sollte für Reisen, aber auch Porträts geeignet sein) wsl. das 18-105 mm als Allrounder besser geeignet wäre oder?
Lieben Gruß
Nein, es hat schon funktioniert, ich bin nur am Wochenende nicht immer am Computer und kann dann manchmal Kommentare nicht sofort beantworten.
3,5 und 3,2 macht keinen großen Unterschied. Mein Objektiv schafft eine Blende von 1,8, da sieht man dann jedoch den Unterschied zu 3,5 doch nochmal ziemlich stark.
Ich persönlich würde mir die D5200 mit dem 18-105mm Objektiv kaufen (gibt’s glaube ich im Set mit der Kamera). Damit bist du auf Reisen erstmal perfekt ausgestattet.
Für Portraits würde ich mir dann erstmal für den Anfang eine günstige Festbrennweite kaufen. Gerade für Nikon gibt es hier eine recht gute, die auch ich habe:
http://amzn.to/1H6IKBw
Oder alternativ diese hier:
http://amzn.to/1Bvixdt
Damit schaffst du eine Blende von 1,8 und bist für Portraits gut gerüstet.
Später kannst du dir ja immer noch ein teureres Objektiv anschaffen. Ich finde aber, dass dieses hier schon mal gut ist, ich fotografiere damit oft meine Gerichte für die Food-Postings.
Liebe Grüße und ein schönes restliches Wochenende.
Super! Vielen Dank für deine ausführliche Antwort und Tipps!! 🙂
Wünsch dir noch einen schönen Sonntag!
Lg
Danke für die gute Information. Sehr guter Foto-Blog 🙂