Werbung* Wörter sind meine Leidenschaft… So steht es sogar hier am Blog auf meiner Über mich Seite. Dabei ist es mir ganz egal, ob ich die Wörter selbst zu Papier bringe oder sie von Selbigem lese. Beides hat für mich Ritualcharakter. Man könnte fast sagen, wenn ich nicht schreibe, lese ich. Und das besonders gerne morgens nach dem Aufwachen und abends vor dem Schlafengehen. Ich finde es einfach unglaublich entspannend, wenn ich mir eine Tasse Tee, mein Kindle oder ein Buch schnappe und mich damit auf die Couch setze. Im Optimalfall rollt sich dann auch noch Torres auf meinem Schoß zusammen, schnurrt leise vor sich hin und stupst mich hin und wieder mit seinem kleinen Näschen an.
Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war „Marlene“ von Hanni Münzer. Das Buch habe ich zugeschickt bekommen und gleich als Wochenendlektüre genützt. Am Ende des Posts kannst du das Buch übrigens auch gewinnen! Die Autorin Hanni Münzer war mir ein Begriff, denn ich hatte bereits den Vorgänger „Honigtot“ gelesen. Das Buch wurde bisher über 600.000 mal verkauft und in 14 Sprachen übersetzt. Entsprechend gespannt war ich auf „Marlene“.
Die Autorin
Hanni Münzer schrieb zu Beginn ihrer Karriere Bücher fürs Kindle und landete damit an der Spitze der Kindle Charts. 2014 folgte „Honigtot“, in dem es um das Schicksal einer Familie vor und während des Zweiten Weltkriegs geht, ebenfalls fürs Kindle. Das Buch kam jedoch so gut an, dass es 2015 als Taschenbuch veröffentlicht wurde und es auf die Spiegel-Bestsellerliste schaffte. Im September erschien nun die Fortsetzung „Marlene“.
Das Buch
München 1944: Erschüttert steht Marlene vor dem ausgebombten Haus am Prinzregentenplatz. Ihre Freundin Deborah und deren kleinen Bruder Wolfgang wähnt sie tot. Doch das kann ihre Entschlossenheit zum Widerstand nicht brechen. Todesmutig stürzt sie sich in den unheilvollen Strudel des Krieges, immer wieder riskiert sie ihr Leben und wird zu einer der meistgejagten Frauen im Deutschen Reich. Sie schließt ungewöhnliche Freundschaften und lernt einen ganz besonderen Mann kennen. Einen Mann, dem das eigene Leben nichts gilt, der aber alles für die Kinder tut, die er unter seinen Schutz gestellt hat. Bald sieht sich Marlene vor der größten Entscheidung ihres Lebens: Sie erhält die Chance, den Verlauf des Krieges zu ändern, vielleicht Millionen Menschen zu retten. Doch dafür müsste der Mann, den sie liebt, sterben …
In „Marlene“ begegnet man – wie der Name des Buches schon sagt – Marlene Kalten, eine Widerstandskämpferin im 2. Weltkrieg, die eigentlich Anna von Dürkheim heißt. Das Buch beginnt im Jahre 2012, man lernt Marlene kennen und erfährt, dass sie sich nach langem Zögern dazu entschlossen hat, ihre Biografie zu schreiben. Marlene ist eine alte Frau, aber es wird schnell klar, dass sie ihren eigenen Willen hat. Einen eigenen Willen und auf jeden Fall eine ganze Menge an Erfahrungen, die eigentlich gar nicht in ein einziges Menschenleben passen. Sie hat Menschen kennengelernt, die dem Teufel verfallen sind und der Menschlichkeit den Rücken gekehrt haben. Menschen, die selbst unter den erniedrigendsten Bedingungen füreinander da sind. Und Marlene hat auch mitten im Krieg nochmals die Liebe erlebt. Eine Liebe, die so groß und weit ist, dass sie sie noch heute erfüllt. Aber es gibt da auch Geheimnisse im tiefsten Winkel von Marlenes Seele. Lange war sie sich nicht klar, ob sie diese Geister und Dämonen aus den dunklen Winkeln ihrer Vergangenheit herauszerren möchte. Aber nachdem der Entschluss feststeht, lädt Marlene Familie und Freunde in ihr Haus in Krakau ein. Sie möchte ihre Geschichte auf ihre Art erzählen, eine Schuld einlösen, ein Geheimnis, das sie nicht mit ins Grab nehmen möchte, an die Öffentlichkeit bringen. Man trifft dabei alte Bekannte aus „Honigtot“ wieder, lernt aber auch neue Figuren kennen.
Marlenes Geschichte beginnt am 21. Juli 1944. Es ist der Tag nach dem gescheiterten Stauffenberg-Attentat. Marlene steht vor den Trümmern ihres Hauses am Prinzregentenplatz in München. Davon überzeugt, dass ihre Freundin Deborah und deren Bruder Wolfgang tot sind, setzt sie sich als Widerstandskämpferin immer weiter mutig gegen die Nazis ein. Obwohl der Krieg Marlene alles genommen hat – ihre Familie, ihr Zuhause, ihre Freunde – ruft sie sich immer wieder vor Augen, wofür sie kämpft. Sie riskiert ihr Leben, erlebt schreckliche, grausame Dinge, Rückschläge, Hass, Fanatismus, Tod. Aber sie lernt auch einen Mann und somit die Liebe kennen. Aber genau diese Liebe ist es, die sie vor die schwerste Entscheidung ihres Lebens stellt.
Das Buch ist wie sein Vorgänger spannend geschrieben und es gibt wieder Szenen, in denen man mit der Protagonistin mitfiebert. Man hat das Gefühl, ein monumentales Werk zu lesen. Unzählige Figuren, geschichtliche Ereignisse, Originalschauplätze fügen sich zu einer Reise in die Zeit vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen. Immer wieder gibt es im Buch sogenannte „Kriegssplitter“ – Zitate, Flugblatt, Brief- oder Gesprächsausschnitte aus der NS-Zeit – die die schreckliche Verblendung und die unglaubliche Grausamkeit der Zeit lebendig werden lassen. Im Nachwort sagt die Autorin zwar, dass sie sich eine gewisse dichterische Freiheit genommen, sich aber soweit möglich an historische Ereignisse gehalten hat.
Thematisch lese ich eigentlich alles quer durch die Bank und schrecke ab und zu auch vor leichterer Literatur nicht zurück. „Marlene“ ist jedoch keine leichte Kost. Alleine bei den vielen Figuren, Orten und Ereignissen muss man mitdenken und dabei bleiben. Der Zweite Weltkrieg ist normalerweise nicht ganz mein Metier, ich mag zwar historische Romane oder Romane mit geschichtlichem Hintergrund, über die NS-Zeit lese ich aber normalerweise eher wenig. Trotz allem fand ich das Buch insgesamt sehr spannend, und auch wenn ich auf den ersten paar Seiten ein paar Schwierigkeiten hatte zu Marlene zu finden, gelang es mir im Weitern immer besser. Mein erster Eindruck war, dass ich eine alte, eigensinnige, vielleicht sogar ein wenig verbitterte Frau vor mir hatte. Das täuscht jedoch. Marlene ist keineswegs verbittert, sie hat nur in ihrem Leben sehr viel durchgemacht. Mehr als ein Menschenleben vielleicht verträgt. Aber auch mit ihren über 90 Jahren spürt man immer noch etwas Kraftvolles, Kämpferisches zwischen den Zeilen und das ist es, was die Hauptfigur für mich sympathisch und nachvollziehbar gemacht hat.
Giveaway
Wenn du das Buch auch lesen möchtest, habe ich eine gute Nachricht. Ich verschenke ein Exemplar davon. Alles was du tun musst, ist über das folgende Formular teilzunehmen und mit ein bisschen Glück, macht sich Marlene bald auf den Weg zu dir.
Gewinnspiel abgelaufen!
Das Gewinnspiel läuft bis 15.9.2016. Unter allen Teilnehmern wird das Buch „Marlene“ verlost. Der Gewinner wird von mir per E-Mail verständigt, die Auslosung erfolgt per Zufallsprinzip. Der Gewinn kann nicht in bar abgelöst werden, der Rechtweg ist ausgeschlossen.
*Werbung: Das Buch wurde mir kostenlos vom Piper Verlag zur Verfügung gestellt. Kooperation mit blogfoster.
Das ist ja voll mein Genre – ich Liebe Literatur, die sich mit dem zweiten Weltkrieg beschäftigt. Ich finde es nämlich sehr faszinierend von Leuten zu lesen, die in so schwierigen Situationen trotzdem irgendwie durchkommen und dabei unter Umständen sogar noch andere unterstützen und retten können.
Ich habe also gleich mal beim Gewinnspiel mitgemacht, aber für den Fall, dass es nichts wird, habe ich mir das Buch lieber auch auf die Bücher-Wunschliste für Weihnachten geschrieben.
Liebe Grüße
Dann drücke ich dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen! 🙂
Ich finde es eine tolle Abwechslung, auf Deinem Blog (den ich generell sehr gerne lesen) eine Buchrezension zu finden. Das Buch klingt wirklich spannend. Ich mag Bücher mit historischem Hintergrund (z.B. die Bücher von Tanja Kinkel), so lange es sich nicht um diese typischen Mittelalter-Schnulzen handelt.
Danke, das freut mich! 🙂
Sehe das übrigens wie du: Mittelalter-Schnulzen mag ich auch nicht.
Da hab ich doch direkt mal mit gemacht. 🙂 Das Buch klingt sehr spannend. Solche Bücher aus früherer Zeit lese ich auch total gerne. Im Moment komme ich leider nicht wirklich zu lesen und mein Tolino hat endgültig den Geist aufgegeben. Ich glaub ich hole mir als nächstes einen Kindle, ich hatte leider nur Probleme mit dem Tolino 🙁
Liebe Grüsse
Sylvia
http://www.mirrorarts.at/
Oje, das macht keinen Spaß, wenn der Tolino nicht mehr funktioniert. Ich hab einen Kindle und bin sehr zufrieden damit. Bisher klappt noch alles super. Ich glaube, da kann man aber auch einfach Glück oder Pech habe. Eine Freundin hat ihren Kindle ca. gleich mit mir gekauft und der ist leider auch schon kaputt.
Dein Review zu Buch ist ja wirklich mega gelungen! Normalerweise ist das nicht wirklich ein Genre, zu dem ich greife wenn ich nach neuen Büchern Ausschau halte – aber so wie du die Geschichte mit ihren ganzen Facetten beschrieben hast, wurde ich richtig neugierig darauf. Falls ich das Buch nicht gewinnen sollte werde ich es mir auf alle Fälle kaufen 🙂
Ganz liebe Grüße
Alina
http://www.blackbeachchair.com