Ich frage mich gerade, warum eines meiner größten Hobbies – das Lesen – so wenig Platz am Blog findet. Da ich ständig auf der Suche nach neuem Lesestoff bin, sehe ich mir entsprechende Posts auf anderen Blogs eigentlich immer super gerne an. Daher dachte ich mir, ich mache das auch einmal und zeige dir die letzten drei Bücher, die ich gelesen habe.
Die Festung der Einsamkeit –
Jonathan Lethem
Als der kleine Dylan Ebdus mit seiner Familie in den siebziger Jahren nach Brooklyn zieht, erwartet ihn eine harte Bewährungsprobe. Denn er ist der einzige weiße Jung in der Nachbarschaft, die fast ausschließlich aus Schwarzen besteht. Jede Zuneigung muss er sich erkämpfen, und doch bleibt er immer ein Außenseiter. Als dann auch noch seine Mutter spurlos verschwindet, ist Dylan ganz allein auf sich gestellt. Bis er die Bekanntschaft von Mingus Rude macht, eines schwarzen Jungen, mit dem ihn bald tiefe Freundschaft verbindet. Gemeinsam brechen die beiden auf, den Großstadtdschungel New Yorks zu erkunden – und zum ersten Mal hat Dylan das Gefühl, seinen Platz auf der Welt gefunden zu haben.
Mit Büchern, in denen es um Außenseiter oder ungewöhnliche Freundschaften geht, hat man mich meistens. Außerdem mag ich „Straßengeschichten“ und ich liebe es, wenn es dem Autor gelingt, Musik und Kunst einfließen zu lassen, um Stimmungen abzubilden und die Gefühle der Zeit zu vermitteln. Als „Whiteboy“ hat es Dylan alles andere als leicht. Sein Vater ist zwar körperlich da, aber für Dylan psychisch kaum erreichbar. Erwartet schlimm ist es für Dylan, als auch noch die Mutter verschwindet. In Die Festung der Einsamkeit geht es um Kindheit, Jugend, ums Älterwerden. Um Rap, um Graffiti, um Musik, Comics und Drogen. Das Buch ist traurig und tragisch, manchmal chaotisch, ganz selten langatmig. Manchmal ist es lustig und manchmal denkt man sich, wie kann das alles passieren. Aber es ist trotzdem – oder gerade deshalb – ein unglaublich gutes Buch.
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Honigtot –
Hanni Münzer
Wie weit geht eine Mutter, um ihre Kinder zu retten? Wie weit geht eine Tochter, um ihren Vater zu rächen? Wie kann eine tiefe, alles verzehrende Liebe die Generationen überhaupt überdauern und alte Wunden heilen? Als sich die junge Felicity auf die Suche nach ihrer Mutter macht, stößt sie dabei auf ein quälendes Geheimnis ihrer Familiengeschichte. Ihre Nachforschungen führen sie zurück in das dunkelste Kapitel unserer Vergangenheit und zum dramatischen Schicksal ihrer Urgroßmutter Elisabeth und deren Tochter Deborah. Ein Netz aus Liebe, Schuld und Sühne umfing beide Frauen und warf über Generationen einen Schatten auf Felicitys eigenes Leben.
Dieses Buch landete eher zufällig auf meiner Empfehlungsliste und ich weiß im Nachhinein auch gar nicht warum. Schlussendlich habe ich es gekauft, gelesen und nicht bereut. Man erlebt die Zeit der Naziherrschaft zuerst aus der Sicht von Elisabeth und dann aus der Sicht ihrer Tochter Deborah. Eine Familie mit jüdischem Vater und deutscher Mutter – schwieriger könnten die Voraussetzungen nicht sein. Das Buch ist gleichzeitig ein Krimi, ein Liebesroman und eine historische Erzählung. Man kennt die Fakten, weiß was damals geschehen ist und erlebt all das noch lebendiger, weil die Figuren der Zeit Leben einhauchen und man nicht nur die Geschehnisse aus Geschichtsbüchern hört.
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Der Spiegel von Feuer und Eis –
Lynn Raven
Gejagt von der Eiskönigin, die den ewigen Winter über das Land bringen will, fällt das Mädchen Cassim in die hände des geheimnisvollen Morgwen. Ihr Retter – oder eine weitere Bedrohung? Auf jeden Fall übt der mysteriöse junge Mann eine nie gekannte Faszination auf Cassim aus…
Ich habe das Buch gekauft, weil es von Lynn Raven ist, ich damals Der Kuss des Kjer gelesen habe und sehr mochte. Der Spiegel von Feuer und Eis war ähnlich gut bewertet. Cassim hat eine Gabe und soll den Spiegel aus Feuer und Eis wieder zusammensetzen. Der Eiskönigin jedoch wäre es lieber, wenn der ewige Winter bleibt. In Begleitung von Morgwen macht sich Cassim auf, um den Spiegel zu finden. Das Buch wird am Klappentext als mitreißende Geschichte einer Liebe wider aller Vernunft bezeichnet. Und ja, es ist eine Liebesgeschichte und sie ist stellenweise auch annähernd mitreißend. Das Buch hat es aber nicht geschafft mich über die Seiten hinweg wirklich zu fesseln, irgendwie sprang der Funke nicht so über, wie ich es von anderen Büchern von Lynn Raven gewohnt war.
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