Werbung.* An sich selbst glauben ist nicht immer die leichteste Aufgabe, die das Leben an uns stellt. Wir zweifeln. Wir sind unsicher. Wie vergleichen uns mit anderen. Wir haben Angst, etwas falsch zu machen und ziehen uns zurück. Was dann am wenigsten hilft, sind gut gemeinte Ratschläge wie „Du musst einfach mehr an dich selbst glauben!“ oder „Jetzt zweifel doch nicht immer an dir!“ Zwei Sätze, die so leicht gesagt und gleichzeitig so unglaublich schwer umzusetzen sind. Denn auch wenn wir wissen, was wir können, wenn wir unsere Stärken kennen, sind es oft die alltäglichen Dinge, die uns zweifeln und innehalten lassen.
Ich dachte früher immer, dass mein Leben dem Karrierepfad folgt, den ich mir für mich ausgedacht hatte. Geradlinig. Ohne Um- und Irrwege. Und dann kamen die Steine, die die Welt mir in den Weg legte. Die Kurven, die ich gehen musste. Die Anstiege, die ich auf allen vieren nach oben kletterte und auf dem Hintern wieder hinunter rutschte. Denn man ladet im Leben unweigerlich irgendwann auf dem Hintern – die Frage ist nur, ob man dort bleibt. Im Dreck kniend, mit Tränen in den Augen. Oder ob man sich wieder aufrappelt, weil man an sich glaubt und an das, was man kann, was man will.
Dass im Leben alles so läuft, wie man es sich wünscht ist eine Illusion. Meistens landet man schneller auf dem Boden der Tatsachen, als man Illusion buchstabieren kann …
An sich selbst glauben. Auch wenn andere sagen, dass du etwas nicht kannst oder nicht schaffst.
Meine Schulzeit.
„Sie wird die Schule niemals schaffen.“ Genau diesen Satz sagte mein Mathelehrer in der Unterstufe zu meiner Mutter. Damals saß ich daneben und wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen. Ich wollte in die weiterführende Schule, wollte raus aus meinem kleinen Heimatdorf, wollte mehr werden. Was genau wusste ich damals noch nicht, aber ich wusste nur, dass ich es kann. Schlecht in Mathe zu sein, lag nämlich nicht nur an mir. Ich konnte alle Gleichungen lösen – zu Hause an meinem Schreibtisch, wenn mich niemand anstarrte und genervt den Kopf schüttelte. Wenn ich an der Tafel rechnen sollte, versagte mir regelmäßig die Stimme und mein Kopf war leer. Ich konnte meinen Lehrer nur anstarren, ihn den Kopf schütteln und ihn irgendwas von „Mädchen, Mathe und Katastrophe“ murmeln hören, bevor er das Minus ins Klassenbuch eintrug.
Ich weiß noch genau, wie er meiner Mutter damals sagte, dass ich als Friseurin oder Kosmetikerin besser aufgehoben wäre. „Nur nichts mit Rechnen, denn das kann sie nicht. Da wird sie sich immer schwer tun.“ Und ich weiß auch noch, wie meiner Mutter daraufhin der Kragen platzte.
Wie sie ihre Handtasche auf die Rückbank des Autos pfefferte und mir am Parkplatz vor der Schule wortreich erklärte, warum mein Mathelehrer „der größte Vollpfosten des ganzen Universums“ sei. Ich starrte sie an. Stand ganz still, während sie auf und ab lief und mit der Hand aufs Autodach schlug. „Wir wissen beide, dass du rechnen kannst. Und niemand auf der Welt hat das Recht dazu, dich als dumm zu bezeichnen“, sagte sie mir damals. „Friseurin und Kosmetikerin sind tolle Berufe, aber wenn du das nicht werden willst, dann sind sie nichts für dich.“
Auch viele Jahre später musste ich noch oft an ihre Worte denken. Sie war es, die mich damals zur Aufnahmeprüfung gefahren hat. Und sie war es auch, die später in der ersten Reihe stand, als wir unsere Maturazeugnisse feierlich überreicht bekamen. Die ganzen 5 Jahre lange war meine schlechteste Note eine Zwei in Mathe gewesen. Und das hätte ich mir niemals selbst bewiesen, wenn ich es nicht versucht hätte. Wenn ich nicht jemanden gehabt hätte, der an mich glaubt und mir beibringt, wie das geht.
Tipp 1: So klappt an sich selbst glauben:
Such dir jemanden, der an dich glaubt!
Das klingt auf den ersten Blick sehr einfach. Aber es ist im Leben gar nicht immer so leicht, jemanden zu finden, der dich aus ganzem Herzen unterstützt.
Auch wenn es sonderbar klingt, aber sprich mit solchen Menschen niemals über deine Wünsche, deine Träume und deine Ziele. Denn sie werden immer etwas zu meckern haben und dir haargenau erklären, warum es nicht klappen wird.
Verabschiede dich von solchen Menschen. Und wenn du es nicht vermeiden kannst, mit ihnen zu tun zu haben, dann bleib immer freundlich, aber lass dich nicht in ihre Jammereien verwickeln. Viel zu schnell steckst du mitten in ihrer Negativspirale. Und Negativität ist Gift für dein Selbstvertrauen.
An sich selbst glauben. Auch wenn du plötzlich in einer Sackgasse stehst.
Der Weg zu meinem ersten Job.
Meine Schulzeit hat mich gechallenged. Aber im Nachhinein bin ich sehr froh darüber, denn ich habe unter anderem gelernt, mich auf eine Bühne zu stellen und vor vielen Menschen zu reden. Gelernt, für meine Meinung einzustehen. Und ich wusste endlich, was ich machen wollte. Grafik Design. Mein Traumjob, meine Zukunft, die Arbeit, die mich erfüllte.
Leider dauerte es nicht lange und mich erfüllte etwas anderes: Ernüchterung. Wo auch immer ich mich bewarb sagt man mir unmissverständlich, dass ich in die falsche Schule gegangen war und mich somit für die falsche Ausbildung entschieden hatte.
„Den Traum kannst du begraben“, meinte mein Freund damals. „Geh einfach mal arbeiten. Geld verdienen ist eh wichtiger, du willst ja auch mal leben“. Ja wollte ich. Allerdings richtig leben, nicht vegetieren. So stellte ich mir einen Bürojob, für den ich ausgebildet war nämlich vor. „Hättest du dir früher überlegen sollen, jetzt ist es zu spät.“ durfte ich mir mehr als einmal anhören.
Aber ich wollte nicht, dass es zu spät war. Ich wollte das, was ich wollte. Und das war nun mal Grafik Designerin werden. Die einzige Chance: Ein Platz im Kolleg für Grafik und Design, das damals mehr als ein Vermögen kostete. Geld, das weder ich noch meine Eltern hatten. Meine Ferien verbrachte ich damit, weitere Absagen auf meine Bewerbungen einzukassieren, Förderstellen anzurufen und an meiner „kreativen Mappe“ zu arbeiten.
Irgendwann hatte ich Glück. Ich stieß auf eine Stiftung, die jungen Frauen dabei half, Weiterbildungen finanziert zu bekommen. Also fuhr ich wohl 20 Mal mit dem Zug nach Graz, durchlief Gespräche und Tests, in denen ich meine Kreativität unter Beweis stellen musste. Erzählte unzählige Male, warum ich nicht bereit war, meinen Traum aufzugeben, schickte Zeichnung um Zeichnung an die Stelle und irgendwann war er dann da: Der Brief, in dem Stand, dass die Stiftung mir das Kolleg und somit meine Ausbildung zur Grafik Designerin bezahlen würde.
Tipp 2: So klappt an sich selbst glauben:
Achte auf das, was du sagst.
Wir wissen, dass Dinge Wirklichkeit werden, wenn man sie nur oft genug wiederholt.
Wie oft sagt man, wenn man sich ärgert: „Mann, bin ich blöd“. Oder „Ich bin so ein Depp“. Dabei sind wir nicht blöd und schon gar kein Depp – wir sind nur einen kurzen Moment verärgert. Aber sich dreimal am Tag zu sagen „Das schaffe ich nicht“ oder „Das geht doch nicht“ hat Auswirkungen. Irgendwann glauben wir es selbst.
Deshalb: Achte auf deine Worte, denn wir werden zu dem, was wir uns vorstellen. „Ich schaffe das“ zu denken, hat auch nichts mit Selbstüberschätzung zu tun. Vor allem wir Frauen sollten uns nicht kleiner machen, als wir sind und durchaus öfter an unser Können und unsere Fähigkeiten glauben.
Man kann ja auch klein anfangen und „Ich versuche es!“ oder „Ich möchte das jetzt schaffen!“ sagen, statt „Ich hab doch eh nur wieder Pech“ oder „Das geht sicher schief“.
An sich selbst glauben. Auch wenn jeder sagt, dass du als Frau keine Chefin sein kannst.
Meine Selbständigkeit.
Anschließend arbeitete ich über 3 Jahre als Marketing-Managerin in einem Industrieunternehmen.
Gründen und finanzieren
(Fast) 10 Jahre später…
Tipp 3: So klappt an sich selbst glauben:
Notiere dir Lob & Komplimente.
Ich bin mir sicher, dass du in deinem Alltag – privat oder im Job – Komplimente bekommst. Aber im täglichen Stress und Trott vergisst man das allzuschnell bzw. kann sie gar nicht richtig annehmen.
Daher: Schreib dir diese Komplimente auf. In dein Handy, deinen Filofax oder ein Notizbuch. Wenn dir Zweifel an dir selbst kommen, lies dir ein paar davon durch – das wirkt wie ein kleiner Booster für dein Selbstvertrauen.
Die tollsten Komplimente, die du zum Beispiel von deinen Kunden bekommst, kannst du dir auch ausdrucken.
Vor allem für Selbständige ist das eine schöne Sache. Denn wir vergessen zu leicht, dass wir viele Kunden haben, die unsere Arbeit sehr wertschätzen.
Ich möchte das auch unbedingt bei uns im Büro realisieren. Eine kleine Pinnwand für Komplimente und Lob, damit wir nicht vergessen, dass ein nerviger nicht alle zufriedenen Kunden überdeckt. Manchmal muss man sich eben einfach selbst zeigen, was man kann und dass man das, was man tut, richtig gut macht.
Auch wenn es hier um Bestätigung von außen geht, dieser Tipp wird dir trotzdem helfen, mehr an dich selbst zu glauben.
Du bist viel mehr, als der Rest der Welt
versucht dir weiszumachen.
Was ich dir mit meiner „Glaub an dich Geschichte“ sagen möchte? Dass wir ganz oft viel mehr können, als wir uns selbst zutrauen. Irgendwann haben wir gelernt, bescheiden zu sein. Oder dass es sich nicht gehört, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei entscheiden wir ganz alleine, was sich für uns gehört, was für uns passt und womit wir uns wohlfühlen. Und dafür sollten wir auch einstehen. Für unsere Träume, für unsere Wünsche, für das, was wir uns für unser Leben vorgenommen haben.
Auch in meinem Leben wird es noch unzählige Situationen geben, in denen ich an mich selbst glauben muss. Und ich weiß auch, dass es mir nicht immer leicht fallen wird.
Aber mit meiner Geschichte möchte ich dir Mut machen, an deine Träume zu glauben, an deinen Zielen festzuhalten und diese auch zu verwirklichen. Denn du bist viel mehr, als dir der Rest der Welt manchmal weismachen möchte.
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