Manchmal, wenn ich hier im Zimmer sitze, an meinem Schreibtisch und sich das dunkle Rechteck des Fensters in meinem Augenwinkel fast ein wenig drohend vom Rest der Wand abhebt, dann denke ich darüber nach, wieso die Zeit vergeht. Und darüber, wieso sich manche Augenblicke wie Stunden ausdehnen, mich gefangen nehmen nur um mich dann irgendwo in einer dunklen Straßenecke wieder auftauchen zu lassen. Verwirrter und heimatloser als je zuvor. Aber vielleicht bekommen wir alle irgendwann einmal das, wonach wir suchen. Auch wenn wir dafür mehr aufgeben, opfern und verlieren müssen. Ich weiß es nicht. Genauso wenig wie ich weiß, was schließlich aus meinen verlorenen Augenblicken geworden ist. Und das schlimme daran ist, ich weiß nicht ob mein Leben dadurch schwerer, leichter, lebenswerter, schöner oder schlechter wurde. Und selbst wenn ich wollte, ich kann die Zeit nicht mehr zurückdrehen. Nie mehr. Die Zukunft wird mir nicht zurückbringen was ich vermisse. Was mir fehlt. Tag für Tag. Und niemand kann mich jemals davor schützen. Vor der Vergangenheit in der ich gelebt habe. Vor der Liebe, die ich nie empfunden habe. Vor der Wärme die ich nie gefühlt habe.
5 comments
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
So wahnsinnig schön, dass mir Tränen gekommen sind! Wahnsinn.
Da kann ich mich nur Jolie anschließen.
Außerdem habe ich gerade das Gefühl, dass jemand meine Gedanken aufgeschrieben hat…doch geliebt habe ich schon…
Danke ihr lieben!
ohja ich schliesse mich da auch mal an. genial. ich speicher das mal ab, ist doch ok?
ja, du kannst das abspeichern wenn du magst. danke.